Schritt 1 - Wilo Net, Terminierung, Adressierung
Für das Einrichten von Multi-Flow Adaptation muss zuerst die elektrische Verkabelung über die Schnittstelle „Wilo Net“ zwischen der Zubringerpumpe und der/den Sekundärpumpe/-n erfolgen. Wilo Net ist ein Wilo Systembus zur Herstellung der Kommunikation von Wilo-Produkten untereinander. Um die Wilo Net Verbindung herzustellen, müssen die drei Klemmen H, L, GND mit einer Kommunikationsleitung von Pumpe zu Pumpe verdrahtet werden.
Bei Kabellängen ≥ 2 m geschirmte Kabel verwenden. Eingehende und ausgehende Kabel werden in einer Klemme geklemmt. Eingehende und ausgehende Kabel müssen mit Doppeladerendhülsen versehen sein. Zur Gewährleistung der Störfestigkeit in industriellen Umgebungen (IEC 61000-6-2) für die Wilo Net Leitungen eine geschirmte CAN-Busleitung und eine EMV-gerechte Leitungseinführung verwenden. Den Schirm beidseitig auf Erde auflegen. Für eine optimale Übertragung muss das Datenleitungspaar (H und L) bei Wilo Net verdrillt sein und einen Wellenwiderstand von 120 Ohm aufweisen. Kabellänge maximal 200 m. Mögliches Kabel für die Wilo Net Kommunikation: CAN-Bus Kabel 2x2x0.34 mm².
Im Wilo Net können maximal 21 Teilnehmer (ab Pumpen-Software SW 01.04.19.00) miteinander kommunizieren, dabei zählt jeder einzelne Knoten als Teilnehmer. D.h., eine Doppelpumpe besteht aus zwei Teilnehmern.
Doppelpumpen im Wilo Net Verbund
Wenn Doppelpumpen in einen größeren Wilo Net Verbund (z.B. Multi-Flow Adaptation) eingefügt sind, muss das lokale Doppelpumpen Wilo Net an den großen Verbund angepasst werden.
Als Werkseinstellung haben die beiden Pumpenköpfe jeweils ID 1 und ID 2 und die Terminierung aktiviert.
Für eine Einbindung in einen größeren Wilo Net-Verbund mindestens eine Terminierung deaktivieren, abhängig davon, in welcher Position die Doppelpumpe im Wilo Net Segment eingebunden wird.
Änderung Wilo Net ID und Terminierung bei einer generischen Doppelpumpe
Mit der Bedienung am Pumpenkopf I einer Doppelpumpe (mit graphischem Display) kann nur die Wilo Net ID und Terminierung dieses Pumpenkopfs verändert werden. Um beiden Pumpenköpfen einer Doppelpumpe neue Wilo Net IDs vergeben zu können, muss zunächst der Doppelpumpenverbund aufgelöst werden und die neue ID (z. B. „4“) am Pumpenkopf I eingestellt werden. Gegebenenfalls muss die Terminierung vorher deaktiviert werden. Anschließend muss das grafische Display von Pumpenkopf I auf Pumpenkopf II gewechselt werden, um auch dort die Wilo Net ID (z. B. „5“) zu verstellen.
Im Menü „Einstellungen“nacheinander Folgendes wählen:
- „Externe Schnittstellen“
- „Einstellung Wilo Net“
- „Wilo Net-Terminierung“ wählen.
- Die Zubringerpumpe und die letzte verkabelte Sekundärpumpe müssen bei der Auswahl der Wilo Net Terminierung „eingeschaltet“ ausgewählt werden.
- Die anderen Sekundärpumpen müssen „ausgeschaltet“ bleiben.
- „Wilo Net Adresse“ wählen und jeder Pumpe eine eigene Adresse (1 ... 21) zuordnen.
Beispiel 1: Multi-Flow Adaptation mit vier Pumpen:
- Zubringerpumpe (Primärpumpe)
- Wilo Net-Terminierung: EIN
- Wilo Net-Adresse: 1
- Sekundärpumpe 1:
- Wilo Net-Terminierung: AUS
- Wilo Net-Adresse: 2
- Sekundärpumpe 2:
- Wilo Net-Terminierung: AUS
- Wilo Net-Adresse: 3
- Sekundärpumpe 3:
- Wilo Net-Terminierung: EIN
- Wilo Net-Adresse: 4
Beispiel 2: Die Primärpumpe eines Multi-Flow Adaptation Systems ist eine Doppelpumpe:
- Zubringerpumpe (Primärpumpe)
- Wilo Net-Terminierung: EIN
- Wilo Net-Adresse: 1
- Wilo Net-Adresse: 2
- Sekundärpumpe 1:
- Wilo Net-Terminierung: AUS
- Wilo Net-Adresse: 3
- Sekundärpumpe n=2 ... 18
- Wilo Net-Terminierung: AUS
- Wilo Net-Adresse: 2+n
- Sekundärpumpe n=19:
- Wilo Net-Terminierung: EIN
- Wilo Net-Adresse: 21
Bei einem Multi-Flow Adaptation System mit Doppelpumpen können maximal 5 Doppelpumpen über Wilo Net im MFA-Verbund miteinander kommunizieren. Zusätzlich zu diesen maximal 5 Doppelpumpen können bis zu 11 weitere Einzelpumpen in den Verbund aufgenommen werden.
Nach der Fertigstellung von Verdrahtung und Terminierung sowie Adressierung, die Pumpen gemäß ihrer Anwendung einstellen.